Dies und das

Mitten in meinem neuen Projekt muss ich doch dies und das loswerden. Es ist ja jetzt genau ein Jahr her, dass ich mit dem Schreiben von Aetherhertz begonnen habe, welches damals noch ganz anders hiess. Ich bin mal gespannt, mit welchem Titel mein jetziges Projekt mal ins Rennen geht.

Ich fühle mich in diesem Jahr um so viele Erfahrungen reicher: gute und schlechte.

 

Ich habe es schon einmal erwähnt, aber ich tue es noch einmal. Ich werde einfach nicht warm mit den meisten Autoren, die ich so auf meiner Reise getroffen habe. Natürlich sind Autoren per se keine besseren Menschen, aber ich hatte dennoch anderes erwartet.

Da kommt aber genau der Knackpunkt: was hatte ich eigentlich erwartet? Ich habe damals mein Proekt angefangen, ohne je eine Mini-Fitzel- Gedanken an die Publikation zu verschwenden. Im Rückblick wird mir das immer klarer. Es war einfach die Herausforderung des Nanowrimo, die mich dazu gebracht hat. Das eigentliche Phänomen ist nun, dass ich seither nicht aufgehört habe zu schreiben. Da ist ein Damm gebrochen, und ich lass es mal laufen.

Ich hab auch einfach mein Buch bei amazon reingestellt, ja, das hab ich gemacht. Ich hab mir ein Cover gebastelt und dann hab ich mich gefreut, dass es gute Kritiken bekam.

Und dann erst hab ich mich mal umgesehen, und hatte das Gefühl, ich bin blind in ein Fegefeuer gelaufen. Um mich herum lauter kreischende und vor Schmerzen schreiende Menschen die brennen und jammern, und den Zustand, in dem sie sich befinden, ganz furchtbar finden. Jeder schreit den anderen an: Kauf mein Buch, find mein Buch gut! Oder: du musst ein Korrektorat und Lektorat haben, sonst taugt dein Werk nichts. Oder: Hilfe, ich bin im Ranking nicht so weit oben, wie ich das verdient habe.

Es ist ein Hacken und Stechen, und ich fühle mich zunehmend unwohl. Es gibt einige Ausnahmen, aber im großen und Ganzen bin ich drauf und dran mich aus diesen Gruppen zu verabschieden und sie vor sich hin zetern zu lassen.

 

Ich lasse mir nicht sagen, dass ich etwas falsch gemacht habe. Ich habe etwas getan, was ich mir eigentlich von allen Menschen wünsche: ich habe mich selbst um meinen eigenen Kram gekümmert. Ich habe mein Bestes gegeben, unter den gegebenen Umständen. Und wenn das jemandem nicht gut genug ist, dann kann er mir sonstwo.

Wenn ich das alles vorher gelesen hätte, was man eigentlich machen muss, und das ein Buch nur dann ein richtiges Buch ist, wenn es von einem Verlag rausgebracht wird, dann hätte Aetherhertz nie das Licht der Welt erblickt. Dann hätte ich keine Fans, die so inspiriert sind, dass sie sich anziehen wie meine Charaktere, dass sie die Dinge aus meinem Buch nachbauen, dass die Musik dazu komponieren und mich spontan anrufen um mir zu sagen, wie viel Freude sie hatten.

 

Eigentlich soll Kunst die Welt bereichern, aber unter Künstlern scheint das manchmal schwierig zu sein. Ich will immer noch niemandem an den Karren fahren, aber ich will auch nicht an den Karren gefahren bekommen.

 

Und ich schreib einfach weiter. Und bin froh, dass ich das darf und kann. Und bin froh, dass ich schreiben kann, was ich will, weil kein Verlag mir was vorschreibt. Ich bin stolz darauf, Selbstverleger zu sein. Ohne Einschränkungen.

 

Gerade habe ich gelernt, dass heute der Tag der Unabhängigen/freien Autoren ist. Juhu! Feiertag!

Bis bald mal.