Ich mach gerne Bücher. Ich schreib sie nicht nur gerne, ich setze auch super gerne und mach die Cover und all den Shizzel drumherum. Und das Blöde daran, ich hab es nicht gelernt.
Früher habe ich mit OpenOffice gearbeitet, jetzt mit den Affinity-Programmen. Die sind von der Leistung her wie die entsprechenden Adobe Programme, aber sie sind es eben nicht ... und da fangen oft die ersten Probleme an. Druckereien sind es nicht gewohnt, mit Laien zu arbeiten. Sprich: Es gibt da eine gesamte Sprache, die man lernen muss. Und die Hilfeseiten sind immer auf Adobe zugeschnitten.
Aber naja, so ist das halt. Dauert dann eben alle länger.
Schon allein zu entscheiden, was da alles drauf soll! Auf so ein Cover, mein ich. Und dann, was nicht darauf soll. Ich hab jetzt ungelogen am Ende nochmal zwei Wochen da dran gearbeitet, eigentlich immer den ganzen Tag. Das bedeutet aber auch: Was dran machen, kurz was anderes machen, wieder gucken, sieht das noch gut aus? Fehlt da was? Was, wenn ich einen Rahmen drumherum machen? Oder einen anderen? Was wäre mit dem? Und wenn das doch noch ne andere Farbe wäre? Oder ne andere Schrift?
Ich probier das alles aus. Und manchmal wach ich morgens auf, guck drauf und entscheide mich, alles umzuwerfen. Nochmal neu, anders, neu denken.
Und wenn dann das Grundgerüst steht, dann kommt die Feinarbeit. Und ich bin ja ein fieser Pfuscher. Ich wurstel mich zurecht, bis ich merke: Du hast 15 verschiedene Grüntöne da drin. Also muss ich 14 davon nochmal anwählen und vereinheitlichen.
Und dann ... muss es für die Druckerei fertig gemacht werden. Plötzlich sieht alles doof aus, weil man es in cmyk umwandeln musste. Und irgendein Zwischenpfusch rächt sich plötzlich hart. Jede Stelle will akribisch untersucht werden. Alles muss stimmen, nichts darf übersehen werden.
Selbst beim endgültigen Auswerfen kann man noch was falsch machen, und dann kann man es noch falsch abspeichern und hat plötzlich vielleicht nur noch eine Version, die man nicht mehr bearbeiten kann .... fuck fuck fuck.
Hätte ich das mal gelernt. Und mir nicht mit 50 Jahren noch draufgeschafft.
Aber nunja, so ist es halt. Und den Umständen entsprechend bin ich jetzt fix und fertig.
Es hat nur 6 Versionen gebraucht, bis die Druckerei an meinem Textfile nichts mehr zu meckern hatte. Und am Ende bin ich tatsächlich stolz, dass ich es verbessern konnte, was da falsch war. Obwohl es vermutlich nie falsch gewesen wäre, wenn ich das alles mal gelernt hätte.
Erwähnte ich, dass ich es liebe? Ich hoffe, das Endprodukt sieht auch so aus, und verströmt so viel Liebe, wie ich hineingesteckt habe.
Jetzt guck ich, was ich als nächstes mache ...
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