Ich habe gerade einen Fragebogen über Selbstständigkeit ausgefüllt. So richtig mit Zahlen und so. Und manche Fragen brachten mich schon zum Nachdenken.
Bin ich erfolgreich? Wann ist man das? Und ich rede jetzt nicht über das Imposter Syndrom, also das Ding, wo man sich umschaut und denkt: Die meinen wirklich mich? Oder wo ist der Promi, auf den die warten?
Zwischengedanke: Sobald Menschen denken, jemand anderes ist ein Promi, werten sie den komplett anders! Ich hab jahrelang auf die Accounts meines Kindes aufmerksam gemacht. Aber erst, als ich letztens erstaunt über den massenhaften Zuwachs ihrer Instagram Präsenz was dazu postete, sind einige dazu übergegangen, ihr auch zu folgen. Als ob sie jetzt plötzlich BESSER geworden wäre. Was und dabei schmerzlich bewusst ist: Dieser "Erfolg" ist nur einer Modeerscheinung geschuldet. Die Leute lieben gewissen Content, den sie da gemacht hat, weil das ein Trend war. Was sie eigentlich macht, und wo ihr Herz dran hängt, das wird diese Menschen nicht abholen. Was macht man also mit dieser "Berühmtheit"?
Ist das erfolgreich? Irgendwie nicht, denn es nutzt ihr nichts. Ist vielleicht ganz nett für die Eitelkeit, aber essen kann man es nicht.
Also geht es bei Erfolg schon um etwas, was dabei "herausspringt", oder? Ich meine nicht nur Geld, sondern auch andere Dinge. Wäre ich zum Beispiel wirklich erfolgreich, so würde ich wohl mal von Leuten angesprochen, die die Mittel haben, mir zu noch mehr Erfolg zu verhelfen.
Was ich damit meine? Ich war ein paarmal zum Beispiel auf der BuCon, die fantastische Veranstaltung, die begleitend zur Frankfurter Buchmesse läuft und das Genre der Phantastik befeuert. Die werben damit: "Da laufen auch sicher einige Vertreter großer Publikumsverlage rum und suchen nach Nachwuchstalenten." Ach? Mir ist noch keiner begegnet. Was da passiert sind allerdings Zusammenrottungen von Autor*innen, die dann Dinge zusammen tun, später, mehr oder weniger erfolgreich.
Aber vielleicht bin ich halt auch einfach nicht gut genug, für diese Talentsucher. In meinem Kopf bin ich zu gut. Ich bin zu seltsam. Darauf ruhe ich mich aus. Ich kriegs ja auch alleine hin.
Und darauf bin ich stolz, auch wenn ich mir von Stolz nichts kaufen kann und echte Großverlagsautoren, die auch mal auf der BuCon rumliefen, mir sagten: Stolz wäre falsch.
Ich weiß nicht, ob die einen anderen Stolz meinte, als ich. Ja, Stolz hat immer ein bissl was von Arroganz, aber eben auch von gesundem Selbstbewusstsein.
Bin ich also erfolgreich? ja, nach meinen Maßstäben schon. Ich hab ne Menge geilen Scheiß gemacht. Wirklich. Ich mag auch alles noch. Ich würde es wieder so tun. Ich liebe es, mir meine Sachen anzugucken und sie zu präsentieren und zu verkaufen. Ich schäme mich nur für manches, was im Zusammenhang mit manchen anderen "Partnern" gelaufen ist. Aber auch das wird vorübergehen. Und nein, ich nenne keine Namen. Vorwärts, nicht rückwärts ist die Richtung.
Nach der Umfrage bleibt aber ganz klar übrig: Hätte ich meinen Mann nicht, wäre ich geliefert. Klar, ich könnte irgendwo arbeiten gehen, aber Rente oder sowas? Vergiss es. Wie war das mit dem Klima und dem Golfstrom?
Drum: Erfolgsdruck, rutsch mir den Buckel runter. Leck mich kreuzweise. Ich guck, dass ich ein guter Mensch bleibe und wenn es irgendwann hart auf hart kommt, dass nutzt uns allen die angesparte Rente nix mehr, weil sie entweder nix wert ist, oder alles zusammengebrochen.
Wer die Umfrage auch ausfüllen will: hier klicken
Ansonsten bin ich ganz happy mit meinen Patreons und dem Einkommen von dort. Wenn du mitmachen willst: hier klicken
Das IGING sagt mir heute:
Konzentriere dich auf dein inneres Gleichgewicht und deine Integrität. Setze neue Prioritäten. Mache dich frei von Vorurteilen. Dann verstehst du auch alle anderen Menschen besser.
In diesem Sinne: Alles Liebe!
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