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Ab in den Fluss!

In meinem Kopf treffe ich ständig Entscheidungen. Ich stehe aber auch ständig vor welchen. Es gibt welche, die längerfristige Auswirkungen haben, und viele, die nur ganz kurzfristig wirken.

Leider bin ich, wie wir alle, oft nicht gut in der Balance. Ich treffe meine Entscheidungen oft aus den falschen Gründen. Ich behandle kleine unwichtige Dinge oft als wären sie lebenswichtig und habe dann keine Energie für die wirklich entscheidenden Dinge.

Wie ich meine Energie handhabe ist sehr wichtig, denn je älter ich werde, umso klarer wird, dass sie schwindet, bzw anders vorhanden ist, als früher.

Wo ich vor 10 Jahren noch ungehemmt durchpowern konnte, ist es nun eher so, dass ich Zeitfenster habe und schauen muss, dass ich diese nutze.

Ich bin in den Zeiten, wo ich wenig Energie habe, immer noch aktiv, aber große Dinge passieren dann nicht mehr. Es sind dann eher kleine Sachen, die am Ende auch gut und wichtig sind, aber zunächst mal nicht relevant erscheinen.

Ich sags mal anders: eine große Sache, die ich immer wieder machen muss, sind zB Steuern. Und da kann ich nichts anderes nebenher machen. Die Tage, an denen ich das mache, sind welche, wo ich über Stunden ganz konzentriert sein muss. Also male ich danach vielleicht "nur" noch was. Oder ich filze was. Oder häkle oder ... ihr versteht.

Dann gibt es Tage, da mach ich was größeres: Schreiben, Kerzen, oder gar etwas räumen oder planen.

Alles braucht andere Energien.

Ich habe jetzt auch lange keinen Mut mehr gehabt, etwas richtig "großes" wirklich anzugehen. Meine letzten Versuche waren Strohfeuer, der Mut verschwand schneller als eine Schnecke im Häuschen.

Ich war verzweifelt und oft der Meinung, ich kanns einfach nicht mehr. Ich habs nicht mehr in mir. Vorbei.

Ich bin aber nicht der Mensch, der einfach so aufgibt. Dennoch ist ein sinnloser Kampf auch nicht mein Ding.

 

Einschub: Das IGing sagte mir, wie so oft: Anja, mach einfach, was du kannst. Bleib beharrlich ganz bei dir, dann werden die richtigen Dinge geschehen.

Weiterhin habe ich eine Buchreihe entdeckt, die mir hilft. Es sind so eine Art Meditationskarten und Denkanstöße, gepaart mit wundervollen Bildern und ich nutze es wie Vitamine oder ein kurzes Bad in der Sonne. (Link dazu hier)

Dieses Buch gab mir das Bild des Flusses. Ich liebe es. Früher bin ich oft an der Ruhr gelaufen und spürte, wie ich meine Sorgen da hinein werfen konnte. Wie das Wasser sie mitnimmt. (Ich gehe nicht mehr so oft, weil die Fahrradfahrer dort super aggressiv geworden sind und nun das Ordnungsamt dort patroullieren muss, weil ja ALLE Hund so schlimm sind. Alle. Seufz.)

 

Wenn ich also nun mein Leben und Streben betrachte und spüre, dass ich an einem Fluss angekommen bin, dann kann ich verschiedene Dinge tun.

- ich kann am Fluss weitergehen. Aufwärts oder Abwärts, ich kann ihn bewundern und auch ein wenig nutzen, denn wie erwähnt, kann er Sorgen einfach hinwegtragen.

- ich kann ihn überqueren. Ist ein Riesenaufwand, denk ich, aber dann wäre ich auf der anderen Seite. Übersetzt: ich könnte mein Leben komplett ändern. Schreiben und das alles aufhören, mir einen Job suchen, oder anders schreiben, kommerzieller, Agent, Verlag, etc ...

- ich kann aber auch hineingehen und ... mich treiben lassen. Ich kann seine Energie nutzen. Ich kann die Zügel aus der Hand geben und den Strömungen folgen.

 

Ich habe mich - wenig überraschend, ich habs ja schon im Blog-Titel verraten - für das Letztere entschieden. 

Und ... ob ihr es glaubt oder nicht. der Moment, als ich innerlich so weit war, hat mich so voller Energie gemacht, dass ich gerade im Kopf zwei Projekte habe. Eines, welches ich schon tot geglaubt habe (es ist nicht tot, was ewig liegt ... iä-iä!) und eines, welches so unglaublich grandios aber haarsträubend ist, dass ich es kaum weiterzudenken vermag. Dennoch ist es da, völlig aus dem scheinbaren Nichts heraus.

 

Ich sag es noch nicht laut, aber ... oh es ist großartig. Es macht mich sehr glücklich.

 

Ich hoffe, ihr alle kennt auch so einen Fluss und wisst, wie ihr ihn nutzen könnt.

Ich treibe jetzt noch ein wenig. Ich hab dabei nicht ganz die Kontrolle, aber ... ist sie nicht sowieso Illusion?

ich hoffe, ich treffe euch beim Vorübergleiten und winke euch virtuell zu.

Alles Liebe!

 

 

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