Tatsächlich ist die Konfiguration des Spieles etwas, was andere zuletzt machen. Ich allerdings nicht. Ich kann noch nicht mal genau sagen, warum. Aber ich bin ein stark visuell und haptisch geprägter Mensch- und am allerbesten höre ich mich auch noch reden (dabei erwische ich mich nämlich eher, wenn ich Unsinn rede, als wenn ich den nur denke).
Drum brauchte ich schonmal Dinge. Meinen Mann macht das irre. Er möchte erst die Mechaniken des Spiels verstehen, bevor er irgendwas anderes bedenken könnte. Ich bin da eigentlich happy, dass wir so gegensätzlich sind. Ist ja wie mit Hund&Katz: Man ergänzt sich im besten Fall.
Heute haben wir also mal über grundlegende Dinge gesprochen. Und uns kurz gestritten, weil er eben damit nicht klar kam, dass ich einfach schon Dinge gemacht habe, die vielleicht später ganz anders werden. Oder ihn auch einengen in seinen Gedankengängen. Ich habe ihm dann klar gemacht, dass alles fluide ist. Nichts ist fix. Und dass ich aber darum bitte, dass er meine Art zu denken auch respektiert, so wie ich seine respektiere.
Denn: Ich hatte und habe eine Vision. Diese Vision beinhaltet aber sowas wie: Grundthema des Spiels. Soll es lustig sein, komplex oder einfach, soll es mit Zufall arbeiten oder eher strategisch? Ich möchte das Spiel wie einen Roman beschreiben können: Da waren einmal eine Gruppe Investoren, die wollten einen Luftschiffbahnhof bauen. Und sie brauchten dazu ... und dann begab sich aber ...
Was mein Mann möchte ist: Wie funktioniert das Spiel. Also was sind die Mechanismen. Muss man nur Karten ziehen, oder würfeln oder ... und wie und wann und welche Würfen. Es gibt ja im Spielebereich viele verschiedene Mechanismen (für Kenner: zb Worker-Placement oder so ...)
Aber ein Mechanismus ist ... sowas wie Kniffel. Und ich hab kein Kniffel halt einfach keinen Roman im Kopf. Es ist völlig egal, wer diese Würfel wirft. Es ist wurscht, ob jemand eine Straße schafft, es ist immer eine Straße. Ich verbinde da null Emotionen mit und am Ende ist es fast ein reines Glücksspiel.
Ergo denke ich absolut ungerne über Mechanismen nach. Ich möchte aber zum Beispiel, dass es viel Interaktion gibt. Ich möchte auch, dass die Leute eigentlich zusammenarbeiten und doch so ein bisschen Piesacken und Zickerei passieren kann. Und dazu braucht man passende Mechanismen. Darum brauche ich meinen Mann - er mich allerdings nicht zwingend (wie man an diesem Kniffel sieht. Es ist trotz dieser (meiner Meinung nach) gähnend langweiligen Mechanismen ein sehr erfolgreiches Spiel).
Er braucht mich erst wieder, wenn es an die bildhafte Umsetzung und die Vermarktung geht. Und so finde ich das alles trotzdem einen win-win Situation - wenn beide Parteien das verstehe und respektvoll miteinander umgehen. Was mein Mann und ich zum Glück können.
Er findet es dennoch seltsam, das ich schon Dosen bestellt habe (ich musste halt mindestens 12 bestellen, weniger ging nicht, sagt die Firma). Ich sagte aber, dass das die größte Dose von denen ist und ich Dosen einfach liebe. Und wenn wir uns früh dafür entscheiden, können wir die Komponenten auch entsprechend wählen.
Die Dose wird vielleicht sogar noch einen Zusatznutzen haben ... mal schauen ... hihi.
Also, wichtig und kurz zusammengefasst: Prestige wird einfacher als das Wichtelspiel. Es soll generell sehr einfach werden, aber mit viel Interaktion. Es soll lustig werden, aber vielleicht können sich auch ab und zu mal Leute ein wenig ärgern (DAS klassische Ärger-Spiel ist ja immerhin auch ein Dauerbrenner.). Es soll eine Story vermitteln und auch nicht allzu lang dauern.
Welches ist denn euer Lieblingsspiel? Und sagt ruhig Kniffel! Warum nicht? Jeder Jeck ist anders.
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